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Geschichte der Abteilung für Psychoanalyse,
Psychotherapie und Psychosomatik


Die jetzige Abteilung für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik wurde am 1.4.1969 unter dem Namen "Abteilung für Psychoanalyse und Psychotherapie an der Universitätsnervenklinik Tübingen" gegründet. Der erste ärztliche Leiter und spätere Ordinarius war Prof. Dr. med. W. Loch. Dem persönlichen Engagement von Prof. Dr. med. W. Schulte, dem damaligen ärztlichen Direktor der Universitätsnervenklinik Tübingen, und der Unterstützung von Prof. Dr. med. A. Mitscherlich, Frankfurt, war es zu danken, daß 1970 die Abteilung zum ersten Lehrstuhl für Psychoanalyse an einer deutschen Universität erhoben wurde. Am 1.2.1982 trat Prof. Dr. med. H. Henseler die Nachfolge von Prof. Loch an.

Die Abteilung ist in 3 Etagen eines Stadthauses in der Neckargasse 7 in Tübingen untergebracht. Neben dem Lehrstuhlinhaber gehören zu ihr ein Oberarzt und vier wissenschaftliche Mitarbeiter. Alle derzeitigen Mitarbeiter sind im Grundberuf Ärzte oder Psychologen und Psychoanalytiker. Der Stellenplan weist zudem zwei Sekretärinnenstellen aus.

Die Abteilung verfügt über eine Poliklinik d.h. sie hat keine eigene Bettenstation. Der Schwerpunkt der klinischen Arbeit liegt auf der Diagnostik, der Beratung, der Indikationsstellung sowie der Vermittlung von ambulanten Behandlungen bei niedergelassenen Kollegen. Die therapeutische Arbeit beschränkt sich zwangsläufig auf wenige Fälle, wobei vor allem zu Forschungszwecken hochfrequente und langdauernde Psychoanalysen durchgeführt werden. Darüber hinaus kommen niederfrequente und fokale psychoanalytische Verfahren zur Anwendung.

Die Lehraufgaben umfassen wöchentlich die Hauptvorlesung über spezielle Probleme der psychoanalytischen Theorie und Technik, das Praktikum für psychosomatische Medizin und Psychotherapie für das vierte klinische Semester und Balintgruppen für Studenten im praktischen Jahr.

Die Abteilung ist zudem maßgeblich an der Weiterbildung von Ärzten zum Zusatztitel Psychotherapie bzw. zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie beteiligt. Diese Weiterbildung erfolgt im Rahmen der Psychiatrischen Universitätsklinik durch Seminare, Einzel- und Gruppensupervisionen und theoretische Veranstaltungen in Blockseminarform.

Wegen der fehlenden Bettenstationen konzentriert sich die wissenschaftliche Arbeit der Abteilung auf Fragen der psychoanalytischen Grundlagenforschung, die entweder in Form von Gruppenprojekten oder von Einzelprojekten der Mitarbeiter verfolgt werden.

Über Dissertationen gibt es fachübergreifende Projekte mit Einrichtungen anderer Fakultäten (Philosophie, Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Neuphilologie, Kulturwissenschaften).

Die intenstive Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ist ein besonders Kennzeichen der poliklinischen Tätigkeit an der Abteilung. Die Mitarbeiter der Abteilung sind darüber hinaus rege an der berufspolitischen und wissenschaftlichen Diskussion der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung bzw. ihrer Arbeitsgemeinschaft Stuttgart-Tübingen beteiligt.

Anläßlich des 75jährigen Geburtstages des Emeritus Professor Dr. W. Loch fand die Frühjahrstagung der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung an der Universität Tübingen statt. Professor Dr. W. Loch wurde anläßlich der Tagung mit der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung geehrt.

Prof. Dr. H. Henseler ist z. Zt. Vorsitzender der Forschungskommision der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung.

⌐ Dr. Peter Wegner


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⌐ Dr. Reinhard Herold(reinhard.herold@uni-tuebingen.de) - 20. September 1995